Kann Kunst Klimakrise?

Kann Kunst Klimakrise?

Filmreihe mit Gespräch #2030 am 3. Februar 2023: RIVERS & TIDES

3. Februar 2023 um 18 Uhr
Kino Delphi Lux, Kantstraße 10 im Yva-Bogen am Bahnhof Zoologischer Garten
Tickets

RIVERS & TIDES von Thomas Riedelsheimer (DEUTSCHLAND I 2000 I 90 MIN I OmU)

DER FILM

Andy Goldsworthy ist weltweit bekannt durch seine faszinierenden Arbeiten mit Naturmaterialien. Eis, Steine, Blätter, Zweige, Wasser – Goldsworthy arbeitet mit dem, was er vorfindet, und zumeist dort, wo er es vorfindet. Einige seiner Arbeiten bleiben in der Landschaft bestehen, andere vergehen, schmelzen, werden vom Wind verweht. Allein Goldsworthys Fotografien halten seine kurzlebigen Arbeiten in der Vergänglichkeit der Zeit fest, eine Faszination der besonderen Art.

DAS GESPRÄCH

„Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“ (Paul Klee)

Im Gespräch mit unseren Gästen und Publikum diskutieren wir über die Annäherung an Nachhaltigkeitsthemen und -debatten über das Medium Kunst. Kann Kunst neue Perspektiven aufzeigen, Räume schaffen, auf die Herausforderungen der globalen Klimakrise reagieren? Kann Kunst Klimakrise?

Wir freuen uns auf Tom Albrecht, Künstler, Kurator und Gründer von GG3 der Galerie für nachhaltige Kunst und Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger. Moderation: Lidia Perico (Leiterin SBNE)

Eine Veranstaltungsreihe der Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung (SBNE / Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf) in Kooperation mit dem Delphi Lux und der Berliner Landeszentrale für politische Bildung.

Das Licht brennt

Das Licht brennt. 2022, Berlin. Installation, 8 RGB-LED-Scheinwerfer, Kleincomputer, DMX-Funk-Steuerung, Dämmerungsschalter
Das Licht brennt. 2022, Berlin. Installation, 8 RGB-LED-Scheinwerfer, Kleincomputer, DMX-Funk-Steuerung, Dämmerungsschalter

In den Schaufenstern der WerkStadt Berlin leuchten LED-Scheinwerfer nach einer geheimnisvollen Choreografie jeweils für eine Viertelstunde zu wechselnden Tageszeiten. „Das Licht brennt!“ ist ein Ausruf, mit der Mahnung, in einem ungenutzten Raum das elektrische Licht zu löschen. Weihnachten ist das Fest des Lichtes, das zunehmend getrübt ist durch das Bemühen fossile Energie und teuren Strom zu sparen. Die Installation feiert und spart zugleich mit Licht.

Weihnachtsglück

Weihnachtsglück. Berlin 2022. Digitaldruck, 594 x 841 mm. Rahmen Goldoptik
Weihnachtsglück. Berlin 2022. Digitaldruck, 594 x 841 mm. Rahmen Goldoptik

Weihnachten sich Wünsche zu erfüllen, bedeutet für viele Menschen Glück. Dieses Glück ist nun getrübt durch die näher rückende Klimakrise und den russischen Überfall auf die Ukraine. Man fängt an Geld, Energie und an Konsum zu sparen.

Oh Tannenbaum

Oh Tannenbaum. Berlin, 2022. Braune Nordmanntanne von 2021, Ständer, 12 Spielzeugautos vom Flohmarkt / 1,10 x 0,95 m
Oh Tannenbaum. Berlin, 2022. Braune Nordmanntanne von 2021, Ständer, 12 Spielzeugautos vom Flohmarkt / 1,10 x 0,95 m

Eine im Schaufenster aufgestellte vertrocknete Tanne mit braunen Nadeln ist behängt mit 12 Modellautos. In unseren Wäldern sterben Bäume an Trockenheit verursacht durch die Klimakrise. Gleichzeitig hängen viele Menschen an ihrem gewohnten Lebensstil, zudem das Auto selbstverständlich dazu gehört. Die Autos am Baum stehen für die alljährliche verschwenderische Fülle an Geschenken, die fossile Ressourcen verbrauchen, deren CO2-Produkt unsere Lebensgrundlagen zerstört. Das traditionelle Weihnachtslied „O Tannenbaum“ heisst nun „Oh Tannenbaum“

Eine Zugfahrt durch D

Eine Zugfahrt durch D
Eine Zugfahrt durch D

“Eine Zugfahrt durch D

Sehe die Bäume und denke, manche könnten sterben.
Sehe die Kühe und denke an ihr Methan.
Sehe die Bäche und denke, sie könnten austrocknen.
Sehe die Hochspannungsmasten und denke an mehr Solarstrom.
Sehe die Häuser und denke, sie sind nicht bereit für das neue Klima.
Sehe eine parfümierte Frau und bin froh, eine Maske zu tragen.
Sehe die Bodensiegel-Flachbauten und denke an Wasserfluten.

Erlebe das DB-Chaos und denke an Herrn Mehdorn, der auch dachte, der Markt wirds richten.

Sehe die Zukunft der Welt düster. Es trifft unsere Kinder und jetzt die schon bedrohten Länder.

So langsam kommt die Zukunft an.
Bei uns sind’s die Pools, die wir nicht mehr füllen dürfen, die Förster, deren Wald wegstirbt,
die Bauern, die zu wenig Wasser bekommen, die Wasserwerker, die Probleme mit dem Nitrat haben.

Die Zeit als unbeschwertes Nachkriegskind ist vorbei.

Was Positives
Sehe die grünen Mahner in der Wissenschaft, die grünen Akteure in der Gesellschaft, die sich grün abmühenden Politiker.”

Urlaub im Apfelchemoland

Chemofalläpfel Urlaub im Apfelchemoland
Chemofalläpfel

Urlaub im Apfelchemoland

Südtirol das Apfelchemoland
Mittendrin das Sternetophotel
Der Gast will es nicht wissen.

Bäumchen am Gestell
Sie tragen viel und lassen fallen.
Sorten grün und etwas rot.
Das Gras verdorrt vom Chemostrahl
Das Wasser rauscht und tropft
Oben Netze grau zum Schutz

Insekten und die Vögel kaum
Im Land da lastet Dürre.
Doch drei Biotope da
Dort sind die Frösche
Sogar Vögel rufen einsam
Man freut sich am Insekt

Gespritzt die 60 Stoffe 20 Mal
Gift gemessen in der Abdrift
In Sommer, Dorf und Bergen.
Der Markt sei so.
Man weis ums Artensterben.

Kritik am Pestizid kommt vor Gericht.
Zum Glück gesiegt die Meinung frei.

So lebt man nun als Gast.
Doch freuet sich des Lebens.

Tom Albrecht, Südtirol. IT, 17.7.22

Ein Film zum Thema

Hohe Abdrift von Pestiziden belastet Umwelt

 

Tom Albrecht in Ausstellung Klimakipppunkte

Tom Albrecht bei Klimakipppunkte

Klimakipppunkte 2022

KLIMAKIPPPUNKTE – Ausstellung in Galerie VBK
28.05. – 19.06.2022, Di.-Fr. 15-9 Uhr, Sa.-So. 14-18 Uhr.
Tom Albrecht ist anwesend Di. 31.5. und Fr. 17.6. 15-19 Uhr.

Eröffnung: Freitag 27.05.2022, 19 Uhr
Galerie Verein Berliner Künstler
Schöneberger Ufer 57, 10785 Berlin
vbk-art.de

Tom Albrecht zeigt seine  Installation “Sensor” und sein Objekt “Transformation”.

"Transformation" Haben wir bisher die gesammelte Energie von dem Planet Erde genommen und ein existentielles Problem verursacht, müssen wir sie jetzt direkt von der Sonne gewinnen. Das bedarf unserer sozialen, ökonomischen und technischen Transformation.Tom Albrecht bei Klimakipppunkte
“Transformation” Haben wir bisher die gesammelte Energie von dem Planet Erde genommen und ein existentielles Problem verursacht, müssen wir sie jetzt direkt von der Sonne gewinnen. Das bedarf unserer sozialen, ökonomischen und technischen Transformation.
"Sensor" erfasst die Luftbelastung und meldet sie an ein weltweites Bürgernetzwerk Tom Albrecht bei Klimakipppunkte
“Sensor” erfasst aussen die Luftbelastung und meldet sie an ein weltweites Bürgernetzwerk und zeigt sie innen.

Teilnehmende Künstler*innen:
Tom Albrecht, Conrad Brockstedt, Barbara Czarnojahn, Lupe Godoy, Rosika Janko-Glage, Maria Korporal, Lina Schobel + Paul Reßl, Andrea Streit + Nancy Happ, Burchard Vossmann, Helga Wagner

Dinos, Aliens und Elektroschrott
Wenn Dinosaurier auf Außerirdische und Tüten voller Abfall treffen, dann kann es eigentlich nur um ein Thema gehen: die Klimakrise.
Das Phänomen durchdringt alle Bereiche unseres Lebens. Ohne konsequentes und entschiedenes Gegensteuerern laufen alle Veränderungen auf einen kritischen Punkt zu – den „Tipping-Point“, zu Deutsch Kipppunkt. Ab diesem Punkt lassen sich die Faktoren nicht mehr beeinflussen, das System verselbständigt sich.
So heißt die neue Ausstellung im VBK auch „Klimakipppunkte“. Er präsentiert Werke, die im Rahmen eines Wettbewerbs entstanden sind.
Die Idee dazu hatte VBK-Mitglied Andrea Streit. Ausgewählt wurden am Ende 10 Künstlerinnen und Künstler, die in den eingereichten Werken völlig unterschiedliche Aspekte des Themas fokussieren.
Die Kunstschaffenden beschäftigen sich in ihren Arbeiten mit Ursachen und mit Auswirkungen des Klimawandels. Die Ausdrucksformen reichen von Malerei, Collage, Video, Objekt und Installation bis hin zur Konzeptkunst.
Der Ergebnis ist eine sehr vielschichtige Ausstellung zu einem virulenten Thema – spannend, diskussionsanregend und unterhaltsam zugleich.

Das Projekt KLIMAKIPPPUNKTE auf Facebook:
www.facebook.com/groups/klimakipppunkte/

 

Arsch hoch kriegen

Tom Albrecht + Stephan Groß
Arsch hoch kriegen (2022)
Performance am 1.4.2022, Vernissage der Ausstellung “Transformation“, Group Global 3000, Berlin
Sprachperformance mit Gitarre,Vogelpfeifen, Backblech, Klangschale und Hirschgeweih Tom Albrecht: Text, Stimme, Geräusche und Stephan Groß: Gitarre. Die Zuhörer werden eindrücklich als Beitrag zur Transformation der Gesellschaft mit Vorschlägen motiviert und forscher Ansprache aufgefordert gegen die Klimakrise aktiv zu werden.

Transformation

Transformation
Transformation (2022)
Objekt, Holz, Altkarton, Solarmodul aus Werbung, Farbe, Klebstoff, Plastik

Ein verloschenes Holzfeuer, Ölfass und ein Solarmodul sind ansteigend auf einer Treppe angeordnet. Das Werk stellt die Phasen der Energiegewinnung des Menschen aus der Natur dar. Vorbei ist die vorindustrielle Zeit mit dem offenen Holzfeuer links. Wir befinden uns in der fossilen Phase in der Mitte und müssen wegen der akuten Klimakrise in die erneuerbare Energiegewinnung rechts eintreten. Wir haben durch unsere Nutzung der fossilen Energien, eine Klimakrise verursacht, die die Menschheit bedroht. Die Transformation besteht darin, die fossile Energiegewinnung schnell abzulösen durch die regenerative.

Presse zu Tom Albrecht

Hey, Keule!, CCB Magazin, Berlin

Tom Albrecht Foto: Jens Thomas
Tom Albrecht. Foto: Jens Thomas

“Tom Albrecht ist ein Berliner Urgestein. Er war in den 1990ern der erste Umweltbeauftragte der TU Berlin. Heute ist er Kurator und betreibt die einzige „Galerie für nachhaltige Kunst“ in der Stadt. Was kann Kunst zur Klimadebatte beitragen, was der aktuelle Diskurs nicht schafft? Wir haben der Brutstätte für Nachhaltigkeitsfragen in Berlin-Kreuzberg einen Besuch abgestattet.”

Ehrung für besonders nachhaltige Galerie-Konzepte

Gewinnerinnen und Gewinner des Galleries for Future Wettbewerbes mit der Wettbewerbsjury und Staatssekretär Michael Biel
Foto: © Projekt Zukunft / Christoph Soeder Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbes “Galleries for Future” mit der Wettbewerbsjury und Staatssekretär Michael Biel

20.12.2022 Berliner “Galleries for Future”-Award

Aktivitäten gewerblicher Galerien in Berlin für Nachhaltigkeit 2022